Unternehmer Karl Braun aus Haiterbach (Landkreis Calw) ist LIM-Mitbegründer und vielfältig engagiert, um die Interessen des Mittelstands zu wahren. So ist er auch Gründungsmitglied und Motor der „Initiative Infrastruktur Nordschwarzwald (IIN)“. Hauptziel: beste Infrastruktur und Verkehrsanbindung für die Region Nordschwarzwald, in der viele Mittelständler ansässig sind.
Bei einer kürzlich stattgefundenen Sitzung – unter Beteiligung zahlreicher Kommunal- und Regionalpolitiker – wurden einmal mehr die Forderungen der IIN kommuniziert. Veranstaltungsort war das Logistikzentrum von Horst Schuon (Gebr. Schuon Logistik GmbH) in Haiterbach. Als erstes ging es bei der Zusammenkunft um erforderliche Infrastrukturmaßnahmen vor Ort. Dazu sagte der IIN-Sprecher Karl Braun einführend, notwendige Verbesserungen in Deutschland würden inzwischen überall sehr schleppend vorangehen, teils wegen fehlender Finanzmittel, vor allem aber wegen der immer mehr zunehmenden Bürokratie. Leider könne man dies in der Region zwischen Pforzheim und Horb so auch beobachten.
Schwarzwaldquerung würde helfen
Trotzdem dürfe man nicht den Mut verlieren, an den Themen dranzubleiben und immer wieder auf die Defizite hinzuweisen. So tut sich aktuell auch in Sachen Schwarzwaldquerung leider nichts. Eine solche gut ausgebaute Verbindung zwischen der Autobahn A 81, Anschluss Horb, und der Autobahn A 5, bzw. Europabrücke Kehl würde den Firmen sehr helfen. Deswegen hat die IIN vor Kurzem die IHK in Pforzheim angeschrieben und wartet jetzt, wie sich die Kammer diesbezüglich positioniert.
Ausführlich wurde über den Bau der Hochbrücke Horb diskutiert. Öffentlichkeit und Wirtschaft erfuhren unlängst durch Zeitungsartikel, dass sich die Bauzeit um drei bis vier Jahre verzögern wird und eine Kostensteigerung in noch unbekannter Größenordnung auf die Kostenträger zukommt.
Schlechtes Auftragsmanagement bei Großprojekten
Dazu Karl Braun, der selbst in seinem langen Berufsleben an vielen, großen Bauprojekten tätig war: „Die Gründe sind immer dieselben und die Ursachen liegen beim jeweiligen Auftraggeber. Tatsächlich ist es so, wie der Volksmund sagt: der Fisch stinkt vom Kopf her. Die Auftraggeber versäumen bei den kritischen Projekten, klare Vorgaben für die Planer zu machen, gut funktionierende Entscheidungsstrukturen zu schaffen.“
Fehler werden zudem bei der Auswahl der Baufirmen gemacht, dort vor allem nur auf den Preis zu achten und nicht aber auf Fachkompetenz, Leistungsfähigkeit und Finanzkraft. Leidtragende sind die Bürgerinnen und Bürger und die lokale Wirtschaft. Im Fall der Hochbrücke Horb kommt auf die Anlieger weitere vier Jahr zusätzliche Belästigung durch den Baubetrieb zu. Und letztendlich, so Karl Braun, müsse die Steuerzahler für die enormen Kostensteigerungen aufkommen. Einziger Lichtblick – es zeichnet sich eine Lösung ab, dass es von der Hochbrücke eine gute Weiterführung in Richtung Freudenstadt geben wird.
Hesse-Bahn startet 2025
Zur Bahnverbindung Calw-Stuttgart: Nach Informationen aus dem Landratsamt rückt die Inbetriebnahme näher. Wenn jetzt alles gut läuft, kann die Bahn noch Ende 2025 in Betrieb gehen. Man erwartet Baukosten, die bei 160 Millionen liegen. Bei der Beschlussfassung im Kreistag von Calw 2014 ist man von einem Fertigstellungstermin 2018 und Kosten von 40-50 Millionen ausgegangen. Für die Bauverzögerung und Kostensteigerung verantwortlich sind vor hier allem Umweltschützer, denen Fledermäuse wohl wichtiger sind, als die Menschen im Kreis.
Gleiches Problem beim dreispurigen Ausbau der Straße Calw-Pforzheim: Laut Behördenaussagen ist das Projekt wegen Widerständen von Umweltschützern und Kommunen aufgegeben worden. Den Schaden dadurch haben die Umwelt durch erhöhten Schadstoffaustoss und die Verkehrsteilnehmer durch Zeitverluste und Staus.
Kontakt und weitere Infos zur Initiative Infrastruktur Nordschwarzwald finden Sie HIER.